Chronik SG Lengwil verfasst von Ehrenpräsident Jakob Strasser und Bruno Schnyder

1876    15 Lengwiler gründen die Feldschützengesellschaft Lengwil und kaufen den Kurzrickenbachern drei Feldscheiben ab. Erster Schiesstag auf dem Stand Lengwil ist der 21. Mai.

1884    Die Mitgliederzahl der SG Lengwil ist auf 56 angewachsen.

1886   Die Lengwiler verwenden das Geld aus ihrem Fahnenfonds für die Erstellung eines Schützenhauses.

1898   Erste Fahnenweihe mit einem Frei- und Fahnenweihschiessen. Der Reingewinn ermöglicht die vollständige Abzahlung der Restschuld auf dem Schützenhaus.

1906    Schon 1904 hatte die SG Lengwil vom Finanzdepartement Thurgau den Befehl erhalten, einen Kugelfang zu erstellen, da im Staatswald nach den Schiessübungen immer wieder Schäden festzustellen seien. Mit einem fünf Tage dauernden Ehr- und Freischiessen wird im Mai der neue Scheibenstand - mit Scheibenwagen, Telefon und Läutwerk – eingeweiht.

1909    Der Bau der Mittel-Thurgau-Bahn bedingt eine Verlegung der Schiesslinie beim Lengwiler Schützenhaus. Erster Versuch, die Schiessanlage Illighausen auch den Lengwilern zugänglich zu machen: Sie soll gegen Entschädigung der SG Illighausen an die Munizipale abgetreten werden. Die Gemeindeversammlung kann sich mit den gestellten Bedingungen nicht einverstanden erklären und lehnt ab. Die Lengwiler Anlage muss umgebaut werden. (neue Schiesslinie)

1922    Schon im Vorjahr wurde versucht, die Feldschützengesellschaft Lengwil in eine „Stand“ – und eine „Militärgruppe“ zu teilen. Da aber die Gesellschaft unter diesen Bedingungen weder am Feldschiessen noch an kantonalen und eidgenössischen Festen hätte konkurrieren können, wird diese Idee wieder aufgegeben und die Gesellschaft am 25. März in zwei selbständige Gesellschaften geteilt, nämlich in die „Schützengesellschaft“ und die „Freie Schützengesellschaft“ Lengwil. Schiessanlage und Vereinsfahne bleiben gemeinsames Eigentum.

1944    Während des zweiten Weltkrieges ist der Schiessbetrieb notgedrungen sehr eingeschränkt; dringende Reparaturen können mangels Baumaterial nicht ausgeführt werden. Nun bewilligt die Ortsgemeinde Oberhofen einen Kredit von 5’500 Franken zum Umbau des Scheibenwagens und zur Sanierung des Kugelfanges in Lengwil.

1945    Nach mehreren Anläufen beschliessen die Freie Schützengesellschaft und die Schützengesellschaft Lengwil, die Trennung von 1922 aufzuheben und die A- und die B- Mitgliedschaft zu verankern.

1949    Unerwarteter Erfolg der SG Lengwil am Eidgenössischen in Chur: 6. Rang mit Goldlorbeer und Ehrengabe der vereinigten Churer Schützen.

1951    Am Absenden des Endschiessens wird im bescheidenem Rahmen das 75- jährige Jubiläum der SG Lengwil gefeiert.

1961    Die Illighauser Schiessanlage wird abgeschätzt, 1964 auch diejenige von Lengwil. Was tun? Gemeinschaftsanlage mit Siegershausen? Illighausen beschliesst, die eigene Anlage auszubauen

1962    Fahnenweihschiessen der SG Lengwil. Die neue Fahne wird am Absenden vom 1. Juli in der Festhütte feierlich entrollt.

1967    Wegen der Erweiterung der Gleisanlagen und der geplanten Industriebauten muss das 90-jährige Schützenhaus der SG Lengwil auf dem Areal der heutigen Tanklager endgültig weichen. Die Lengwiler Schützen finden für ein Jahr Unterschlupf in Bottighofen, dann in Illighausen. Es folgen langwierige Verhandlungen über eine definitive Bleibe der SG Lengwil.

1969    Die beiden Gesellschaften einigen sich: Die Munizipalgemeinde soll die Schiessanlage Illighausen übernehmen. Da die Forderungen der Illighauser Schützen durch die Munizipalgemeinde stark gekürzt werden, müssen die Lengwiler nach einem neuen Provisorium Ausschau halten. Sie finden Gastrecht in Herrenhof.

1971    Sportlicher Erfolg der SG Lengwil am Eidgen. Feldschiessen: Gesamtschweizerisch 1. Rang in der Kategorie C/3.

1977    Die Verhandlungen des neuen Vorstandes der SG Lengwil führen dazu, dass ihre Schützen wieder Aufnahme im Scheissstand Illighausen finden, vorerst gegen Miete.

1990    Die beiden Ortsgemeinden Illighausen und Oberhofen und die Munizipalgemeinde bewilligen den beiden Schützengesellschaften die Anschaffung von sechs Scheiben mit elektronischer Trefferanzeige Sius-Ascor. Zudem erhält die SG Illighausen von der Munizipale eine Entschädigung von 20'000 Franken. Nach der Regelung des Schiessservituts erhält die SG Lengwil vertraglich das definitive, gleichberechtigte Mitbenützungsrecht an der Illighauser Anlage.

1993    Erstmals wird das Standerneuerungsschiessen in Illighausen von den beiden Nachbarsektionen gemeinsam organisiert. 1290 Schützen aus 57 Sektionen messen sich im sportlichen Wettkampf auf die neu installierten Scheiben mit elektronischer Trefferanzeige. Leider lässt der Publikumsaufmarsch am Absenden und Unterhaltungsabend vom 1. Mai in der Oberhofer Mehrzweckhalle etwas zu wünschen übrig. Am Eidgen. Feldschiessen erzielt die SG Lengwil das Höchstresultat aller thurgauischen Sektionen (geschossen in Kategorie C3).

1995    Standartenschiessen der SG Lengwil (reserviert für die Einwohner der Munizipalgemeinde und die Patensektion Üsslingen) und feierliche Standartenweihe mit Unterhaltungsabend in der Mehrzweckhalle.

2001    Gemeinsames Jubiläumsschiessen. 125 Jahre

2002    Bruno Schnyder löst Bruno Epper nach 10 jähriger Tätigkeit als Präsident der SG Lengwil ab.

2005    Am Eidg. Schützenfest in Frauenfeld erreicht die SG Lengwil in der Stärkeklasse 4 den hervorragenden 6. Platz von 700 Sektionen. Aufstieg in die 3. Kategorie.

2005    Per 31.12.2005 beschliesst die SG Illighausen ihren Schiessbetrieb einzustellen. Die SG Lengwil kann aber weiterhin auf dem Stand Illighausen schiessen. Da sich Sanierungs- und Reparaturarbeiten aufdrängen, und die verschärften Lärmschutzbestimmungen die Anzahl der Schiesstage immer weiter reduzieren, beschliesst die SG Lengwil den Stand Illighausen aufzugeben und in Bottighofen weiterzuschiessen.

2006    Die Gemeinde Bottighofen verlangt von der Gemeinde Lengwil Fr. 80'000.- als Einkaufssumme. Dies ist allen zuviel. Es wird beschlossen, den Stand Illighausen nochmals den Vorschriften anzupassen. Für die Beibehaltung des bisherigen Schiessbetriebes braucht es laut eidg. Schiessoffizier nur kleine Anpassungen. Am 6./7. Okt. 2006 wird anstelle des geplanten Standendschiessens ein Standerhaltungsschiessen mit den Sektionen Birwinken, Langrickenbach, Bottighofen, Andwil und Lengwil durchgeführt.

2007    Die Politische Gemeinde Lengwil übernimmt per 01.01.07 die gesamte Schiessanlage. Mit der SG Lengwil wird eine Vereinbarung über die Benützung abgeschlossen. Der Verein zählt 21 lizenzierte Schützinnen und Schützen.

2010    24 Schützinnen und Schützen beteiligen sich am Eidg. Schützenfest in Aarau. In der 3. Stärkeklasse erreichen sie mit 90.19 Punkten den 280. Rang von 603 Sektionen.

2014    Nach 22. Jahren Vorstandtätigkeit wird Christian Friedli die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Sein Nachfolger als Gruppenchef wird Raphael Rüegger.

2015    Am Eidg. Schützenfest in Raron/VS nehmen 14 Schützinnen und Schützen teil. In der Kat. 3 erreichen sie im Sektionswettkampf den 416. Rang.

 

2017   Raphael Rügger löst Bruno Schnyder nach 15 jähriger Tätigkeit als Präsident der SG Lengwil ab.

 

2019  Die SG Lengwil zieht vom Schützenhaus in Illighausen nach Bottighofen ins Liebburgtobel um.